Mit den „Vertical Wetlands“ wurde eine wegweisende Pilotanlage im Bereich des ökologischen Wasserbaus im Berlin-Spandauer-Schifffahrtskanal auf einer Länge von 40 Metern umgesetzt.
Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) hat zusammen mit dem Ingenieurbüro WITE GmbH vertikale Feuchtgebiete – so genannte „Vertical Wetlands“ – entwickelt.
„Vertical Wetlands“ sind Pflanzmodule, die die Möglichkeit bieten, um an naturfernen, künstlichen Wasserwegen Minimalhabitate zu schaffen. Durch die Anbringung der Pflanzmodule entstehen ökologische Trittsteine, die verschiedenen Arten als Lebensraum dienen. Dabei wird nicht nur die Artenvielfalt gefördert, sondern auch die Durchwanderung von Lebewesen ermöglicht. Durch das Beschatten der Uferwände wird zudem die Aufheizung der Gewässer durch die Sonne gemindert, was insbesondere in urbanen Gebieten von großer Bedeutung ist.
Die Pflanzmodule können an Spundwänden, Naturstein- oder Betonmauern befestigt werden. Das System besteht aus zwei Hauptkomponenten: Der an der Uferwand befestigten Tragschiene und den darin eingehängten Pflanzmodulen.
Die Module bestehen aus einer Rundstahl-Rahmenkonstruktion mit eingeschweißten Gittern. Das Gewicht des Substrats und der Bepflanzung sowie die mechanische Beanspruchung des Systems wird von der Rahmenkonstruktion aufgenommen. Für die Konstruktion der Anlagen mussten Strömungen, die Sogwirkung von Schiffen und der Wellengang statisch berücksichtigt werden.
Die statische Berechnung der „Vertical Wetlands“ wurde von der GSE durchgeführt.
Weitere Informationen: Wie „vertikale Feuchtgebiete“ mehr Vielfalt in Gewässer bringen können (rbb24)